Freitag, 8. April 2011

Richard Lampert bevorzugt den Lounge Chair von Herbert Hirche


Mal stilvoll die Terrasse möblieren als immer diese viel beworbenen Geflechtmöbel-Sessel? In denen man sitzt und zuschaut, wie sich das Geflecht ins Fleisch drückt? Und wenn man schon Unmengen an Polstern braucht, warum nicht gleich ein vernünftiges Polstermöbel für draußen kaufen?
Richard Lampert lässt einen Designklassiker aufleben - den Lounge Chair von Herbert Hirche. Im Jahr 1953 entsteht dieser filigrane Sessel mit Hocker aus lackiertem Stahlrohr. Drei annähernd quadratische Polster zieren diese Lounge Chair-Kombination für das Wohnzimmer, denn von einer wasserfesten Ausführung ist der erste Entwurf weit entfernt. "Outdoor" nennt man das heute, in den 50er Jahren war dies ein rein englischer Begriff unter dem sich der Deutsche nichts Explizites vorstellte. Und draußen saß man auf harten Bänken und freute sich der wenigen Freizeit einer 48 Stunden-Woche.
Herbert Hirche studierte an dem Bauhaus der letzten Jahre, von 1930 bis 1933 bei Mies van der Rohe, dem er als Mitarbeiter folgte. Nach seinen Lehrjahren bei Egon Eiermann wurde er zum Professor an der Akademie der Künste in Stuttgart berufen, wo der Lounge Chair als Entwurf entsteht. In Serie geht das leichte Sessel-Konzept leider nicht. Erst ab dem Jahre 2000 produziert Richard Lampert den Sessel mit unterschiedlichen Stoffen und sogar mit Kuhfell.
Wetterfest wird das Herbert Hirche Design erst 2006, als der von Richard Lampert beauftragte Designer Eric Degenhardt spezielle Nähte auf der Sitz- und Rückenfläche platziert. Nicht nur extraganter wird der Sessel, sondern diese Nähte ermöglichen erstmals eine wasserfeste Gartensessel-Ausführung. Dafür dass der Lounge Chair von Herbert Hirche nun sowohl im Garten, als auch im Wohnzimmer bestens seinen hervorragenden Sitzkomfort vollführt, bekam Richard Lampert 2007 den Innovationspreis der Kölner Möbelmesse "imm cologne".