Mittwoch, 29. Februar 2012

Bizarre Blüten oder Meeresgetier? Peter Gentenaar verzaubert...



Handelsübliches Papier hat den Künstler Peter Gentenaar nicht mehr weitergebracht. Zusammen mit der Royal Dutch Paper Factory entwickelt er seine eigene kleine Papierfabrik: Um stabileres Papier zu erhalten, sind erstens längere Fibern vonnöten. Zweitens wird die Papiermasse recht lange geschlagen, um einen besonderen Trockenprozess hervorzurufen. Drittens wird jedes Gebilde zuerst mit einem Bambusholz-Gerüst ausgestattet und dann mit der feuchten Papiermasse bezogen. Beim Trocknungsprozess verliert die Papiermasse rund 40% ihres Wasser: Sie schrumpft und zieht sich um das eingebrachte Bambusgerüst fest. Das Papier dreht und lockt sich wie ein vertrocknendes Blatt im Herbst. Dieser Trocknungsprozess ist spannend in zweierlei Hinsicht: Hält das filigrane Bambusgerüst den aufgebrachten Spannungen durch die trocknende Papiermasse?




Aufgenommen wurden diese Bilder während des letztjährigen St. Riquier Festival der klassischen Musik: Die gotische Kirche (gebaut in 638) liefert den passenden, fast exotischeren Rahmen für die papiernen Gebildes des Künstlers Peter Gentenaar.


Die fantastischen Gebilde sind bis zum 10. März 2012 noch in der Koornmarktspoort in Kampen, Niederlanden, zu bewundern.