Beherrschen Sie Ihren Dekowahn auf dem Balkon!

Stöbert man über alle bekannten Seiten im Netz, fällt einem zu Fragen der Balkon-Gestaltung eins auf: Wohlgestaltet ist hier kaum ein Balkon. Stattdessen gibt es dutzende Tipps wie man aus Paletten Sofas bauen, günstige Holzbretter mit wetterfesten Folien verzieren, Kissen und vor allem Wimpelketten nähen kann. Brauchen Sie aller Ernst auf dem Balkon oder Terrasse eine Wimpelkette?

Natürlich sieht ein bunt verzeierter Balkon recht romantisch aus, lässt über mikrigen Pflanzenwuchs locker hinwegsehen. Aber uns gefällt diese Einrichtung eines Wintergartens besser: Ein so eingepasstes Sofa gibt es bestimmt auch von den üblich verdächtigen Anbietern in wetterfest, zum Beispiel Gloster. Schicke Leuchten, dutzende von Kerzen und ein paar Küchenkräuter in ansprechenden Blumentöpfen und wir haben einen Balkon ohne diese lächerlichen Firlefanz zum Selbermachen, in den die Wohnzeitschriften gerne aus Mangel an werbefinanzierten Seiten fallen.

Häkel-Look für Pendelleuchte - wofür Omas Häkeldeckchen zunütze sind!

Zu viele Häkeldeckchen aus Omas und Großtantes Bestand im Keller, weil es einfach nicht mehr en vogue ist, diese über Rücken- und Armlehnen der Sofas dekorativ zu legen? Wie wäre es mit einem selbstgemachten Lampenschirm?

Loft Bauhaus - offenes Wohnkonzept in alle Richtungen

Es ist der Traum vieler: ein Glashaus, in dem die Natur als Schaufenster dient und die Freiheit nahezu grenzenlos scheint. Wunderbar sagen wir, wenn das zugehörige Grundstück auch so riesig ist, dass der stets neugierige Nachbar nicht das Glashaus als seinen persönlichen Fernseher nutzen kann!

Ana Paula Barros hat jedenfalls genügend Platz in Brasilien für das Loft Bauhaus: ein auf drei Seiten mit bodentiefen Fenstern versehenes Haus mitten in einem großen Garten mit Palmen. Innen unterteilt sich das Traumhaus in einen über die gesamte Länge verlaufenden Wohnraum mit einladender Sitzgruppe um einen aufregend verstrebten Couchtisch und flexibler Beleuchtung mittels der bekannten Arco Bogenlampe...

Hängende Gärten - Blumenschmuck in Augenhöhe!

Faszinierend altmodisch ist dieser Hängegarten für die Terrasse oder Balkon: Erstens bestehen die Haken aus Löffeln, zweitens die Blumentöpfe aus Weckgläsern! Zum Verbiegen der Löffel braucht man ordentlich Manneskraft und keinen weichen Silberlöffel. Mit einem gebohrten Loch in der Löffel-Mitte wird der Haken an der Wand verschraubt. Weckgläser verfügen gewöhnlich über eine Verdrahtung, an die eben eine Schlaufe aus Gartendraht zur Aufhängung befestigt werden kann. Einfach hübsch mit roten Fleißigen Lieschen.

Einfach goldig ist diese Idee aus apartmenttherapy: Gewöhnliche Regenrinnen aus dem Baumarkt stehen hier Pate. Man kann sie einfach mit einer Schlaufe aus festem Juteseil aufhängen. Eleganter ist die abgebildete Version: Ein Drahtseil erhält zur Aufhängung eine Schlaufe mit einer Klemme, dann wird eine durchbohrte Regenrinne durchfädelt und mit einer Drahtklemme an der gewünschten Höhe fixiert. Hängt die Regenrinnen-Konstruktion kann gepflanzt werden - selbst Gemüse gedeiht in diesen recht flachen Pflanzgefäßen.

Frische Ideen für den Blumenkübel

Blumenkübel haben ja stets zweierlei Probleme: Erstens sie bilden ihren dekorativen Blumenschmuck recht bodennah, weil kaum einer den schweren Blumentopf auf eine stabile Erhöhung wie einen hohen Stein hieven mag. Zweitens sie verschwenden recht viel Platz auf der Terrasse, wenn nebebeinander in Reih und Glied stehen. Beides vereint die faszinierende Konstruktion aus Zinkwannen des thepinkhammerblogs: Man nehme eine große Zinkwanne und drei Zinktöpfe, bohre in jeden Boden ein großes Loch, suche sich den festen Standort für dieses Gebilde im Garten. Denn nun wird die untere Zinkwanne perfekt ausgerichtet

Wie historisiert man eine Wohnung? Studio Peregalli berät:

In Neapel in unmittelbarer Nähe zum Castel dell`Ovo  gestaltet das Studio Peregalli eine Wohnung im alten Stil mit wenig Antiquitäten und viel Neuentworfenem. Kein übertriebender Kitsch, kein übermäßige Historisierung - nein, das Ambiente wurde entsprechend dem Äußeren angemessen gewählt. Schon der Eingang ist imposant: Ein rundliches Schwarzweiß-Fliesenmuster auf dem Boden zu aufgesetzten Säulen und griechischem Zickzackmuster. Trotzdem möchte man rufen: Gottseidank bleibt Roberto Peregalli und Laura Sartori Rimini nicht so kirchlich wie der Eingang vermutet. Obwohl ihr Credo besagt, dass "die Eingangshalle immer der Auftakt zu einer Geschichte ist."

Von der weißen Eingangshalle geleitet der Besuch direkt ins kombinierte Esszimmer mit Bibliothek. Gelinde gesagt, erinnert der Saal einem Sitzungszimmer altehrwürdiger Firmen: ein wenig staubig, vielleicht zu konservativ. Aber das neue Parkett ist der Hammer! Dass heutzutage noch so etwas neu entstehen kann...