Dienstag, 2. März 2010

50 Jahre Schöner Wohnen


Entstanden in einer Zeit als wir endlich wieder ein wenig Geld übrig hatten, um uns neben dem absolut Notwendigen, ein wenig Luxus wie Urlaub, Auto, Mode oder schicke Möbel zu leisten.
Nur leider am Geschmack haperte es gewaltig: Meist verblieb der Deutsche seinen wuchtigen, schweren Möbeln und antikisierten Stilmöbeln verhaftet, die in den 30er Jahren sehr beliebt, viel verkauft und nach dem Krieg auch wieder produziert wurden.
Gegen diesen Eiche Rustikal-Altdeutsch-Mief wurden viele Wohn-, Architektur-, Designzeitungen gegründet, um die leichte, skandinavische Linie, praktischere Möbelkonzepte aus Bauhaus-Zeiten, modernes (meist jetzt amerikanisch entworfenes) Wohnen zu propagieren.


Es wurde nichts draus. In Deutschland wurde meist beständig rustikal eingekauft - modische Avancen nur in Vorhängen zugelassen und lediglich das Auto ging mit dem Zeitgeist.
Aus der Aufbruchstimmung der Anfangsjahre von Schöner Wohnen - hier mit zwei wunderschönen, innovativen Covern aus den 60er Jahren - wurde zwar eine Einrichtungshilfe, die aber glatt, etwas klinisch sauber, meist langweilig herüberkommt, da sie die ebenso glatt, wie klassisch-angestaubten Möbelkonzepte der meist deutschen Möbelhersteller immer und immer wieder in nur anderen Farben zeigen und so leider meist die wenigsten Leute inspirieren, sich wirklich mit ihrem Zuhause auseinanderzusetzen. Das erreicht der bekannte schwedische Möbelkonzern mit seinem Mitmachprogramm besser.