Dienstag, 18. Januar 2011

Salvador Dali Museum in St. Petersburg, Florida


Passend zu der aufregenden Kunst des spanischen Künstlers Salvador Dali wird in St.Petersburg, Florida, USA, ein nicht minder bizzarres Museum neu diesen Monat eröffnet: Aus einem schlichten Betonwürfel wachsen wie überdimensionierte Seifenblasen zwei Glaskuppeln, der Eingang und das Museumscafé.
Unter der Leitung des Architekten Yann Weymouth von HOK wurde dieser Glaspalast sturmsicher gebaut: Verschieden große und gebogene Glasdreiecke auf einer Metallstruktur - "Enigma" nach einem Bild Salvador Dalis benannt - lassen das Tageslicht hineinfluten, verbinden die Außenwelt mit der gebotenen, surrealen Kunst. Ebenso will der Architekt die raue, einfach rechteckige Struktur des Betonbaus, dem eigentlichen Museum, in bewußtem Kontrast zu den Glaspalästen sehen.
Es sieht bizzar aus - nett gesagt erinnern die Glasblasen an  einen Gletscherwall oder an Wellen eines im Fluß liegenden Steines - ein Bild das Salvador Dali gerne gefallen hätte, den unbequem und auffallend wollte er gerne sein. Frech gedacht sieht es aus wie ein Ausfluss seiner eigenen Camembert zerflossenen Uhren - nur leider zu glatt und kühl wie ein Eisklotz im Gegensatz zu seiner Kunst: ein Zugeständnis an die moderne Architektur.


Innen berauscht allerdings die freistehende Wendeltreppe - im Gesamtkonzept betrachtet das Innengewinde eines Schneckengehäuses...

Wie man in die Bilder von Salvador Dali seine eigene Geschichte finden und hinein interpretieren kann, sie somit leider von Kunstbeflissenen überfrachtet werden und somit vom eigentlichen Sujet ablenken, so regt der eigentlich auf den ersten Blick schlichte Bau auch zur überdimensionierten Interpretation an.