Ruhe und Gelassenheit strahlen diese Räume aus. Wohldefiniertes Schwarz-Weiß mit dem gewünschten Schuss Natürlichkeit, das die Härte der Nichtfarben abmildert, ihnen die Wärme und Geborgenheit vermittelt.
Der niederländische Designer mit chinesischen Wurzeln, San Ming hat im Amsterdamer Viertel Zuid seine Wohnung in einem neutralem, nahezu anonymen Haus gefunden - eine ideale Spielwiese, um seine Einrichtung in einem offenen Grundriss zu verwirklichen. Keine historischen Türen, verspielter Stuck an den Decken wie es in den Altbauten rund um die Grachten in Amsterdam üblich ist...
Geweißtes oder schwarz gebeiztes Holz verkleidet Wände, versteckt Schränke und Regale und offenbart durch verspiegelte Nischen neue Einblicke. Das Spiel nicht gleich alles in einer Einrichtung auf einem Blick zu sehen, liebt San Ming. Wäre die Wand glatt, würde der Raum viel kleiner wirken. Durch das rhythmische Spiel der Wandverkleidung samt Spiegel offenbart der Raum mehr Geheimnisse, die entdeckt werden müssen. Was in jedem seiner Räume zu finden ist, sind Calder ähnliche Mobiles, die das Weiß der Decke brechen, den direkten Fluss ins Nirgendwo stoppen und manchmal auch ganz banal als Deckenbeleuchtung fungieren.
Wer konsequent in einer strengen Farbauswahl der Nichtfarben bleibt, sollte wie San ming mit den Texturen spielen wie die Maserung der gebeizten Holzoberflächen, der Hochflor des Teppichs, der Tweedstoff des Sofas oder die glatt lackierte, fast spiegelnde Holzfläche des Durchganges. Erst der Zusammenklang dieser feinen Nuancen ergibt die gewünschte Ruhe und Gelassenheit. Dass San Ming in dieser ruhigen und sanften Einrichtung wohnen bleibt, ist gewiss: Zweimal im Jahr steht alles, was nicht niet- und nagelfest ist zum Verkauf - vielleicht können Sie ihm ja das eine oder andere gute Stück, dem Stylemeister San Ming abschwatzen. Weitere Bilder der faszinierenden Einrichtung sind auf Architektur und Wohnen zu finden.
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