Uns schreckt diese weiße Leere ab: Fran Silvestre gestaltet ein "cleanes" Haus für eine Familie in Los Angeles, Kalifornien, wie
Home Adore berichtet. Alles in Weiß nur von zarten, warmen Grautönen durchbrochen. Kein Stehrümpchen, kein Gemälde, keine Pflanze – das klare Nichts. Unser Blick geht automatisch aus den überdimensionierten Fenstern heraus und sucht Halt in der Ferne:
Aber wenn fast nur Himmel folgt, fragt man sich ganz klammheimlich: Wie sieht das Innere eines Menschen aus, dass er so ein Nichts kreiert? Wir können uns ein Leben dermaßen entrümpelt nicht vorstellen, die leere Leinwand fordert uns nahezu auf, zum Pinsel zu greifen und alles voll zu malen ...
Und wir sind nicht alleine: Linda Tutmann beschreibt in der
Zeit ihren Zweispalt zwischen Erinnerungsstücken und Minimalismus treffend. Klar sollten wir nicht allzu viel Mist anhäufen, über Sharing, Müllvermeidung und so weiter denken – aber deswegen so eine minimale Leere schaffen, in der unpersönlich einem das Nichts tagtäglich begegnet? Das eigene ich fast überflüssig wird? Ausgewechselt werden kann wie die Wäsche? Am besten mit überteuertem Design eingerichtet, das überhaupt nichts mit Beschränkung zu tun hat, weil man alles auch mit simplen Dingen aus dem Discounter oder IKEA bewerkstelligen kann?