Meist sind Hotelzimmer furchtbar praktisch eingerichtet - 2 Betten mit obligatorischer Ritze, weißes Bettzeug, zwei Sesselchen mit einem nicht weiter erwähnenswertem Mini-Tischchen, eine Kleiderstange im Wandschrank - alles in allem recht langweilig bis geschmacklos eingerichtet, so dass man zu sich sagt, gut zum Schlafen ist es in Ordnung, ich will hier ja nicht leben.
Ganz anders ein Designhotel wie zum Beispiel das Arte Luise Hotel mitten in Berlin. Verschiedene Künstler gestalten jeweils ein Zimmer, wobei keinerlei Thema wohl vorgegeben war. Während Markus Linnenbrink das Doppelzimmer in breiten Streifen taucht - über Decke, Wände und Schränke einfach hinweg - und somit den Schlafenden in pinkfarben bis grünlich-gelben Träumen weiht, taucht Shukrat Babadjan den Besuchenden in die usbekische Folklore ein: Bezaubernde blaue Wände werden mit zartgemusterten bis mosaikreichen Verzierungen auf Schrank, Plaid und Teppich und naiver Kunst kombiniert, als ob man bei den reichen Verwandten in Usbekistan einfach für eine Stippvisite eingefallen ist. Manch einer wird angesichts der reichen Verzierung wieder die abgedroschene Phrase von Träumen aus tausend und einer Nacht benutzen...
Mir persönlich gefallen anstatt der meist mehr "einfach" ausgestatteten Hotelzimmer eher die sogenannten Themenzimmer im Arte Luise Hotel in Berlin. Zum Beispiel das von Irene Hoppenberg eingerichtete Van Gogh Einzelzimmer. Nein hier werden nicht ein paar Kunstdrucke hingehängt:
