Mittwoch, 9. März 2011

Sammler sind die besten Einrichter


Ich liebe es, wenn Leute Dinge sammeln, nicht um sich ihre Zimmer vollzumüllen, vielmehr weil sie sich in etwas verliebt haben. Sei es, dass eine spannende Geschichte hinter dem gute Stück steckt, und wenn es auch nur eine Erinnrung an einen lieben Menschen ist. Oder man kann einfach die Augen nicht von einer irren Form oder einer unglaublichen Farbe nehmen.
DesignSponge* lässt uns einen tiefen Blick in die Sammelleidenschaft zweier Menschen nehmen, nämlich Chris und Stephen Harris-Smith. Vor rund vier Jahren bezogen sie ein von Joseph Eichler entworfenes Haus in San Rafael, Kalifornien, und das nüchterne 50er Jahre Design des Hauses ermutigte sie, die Innenräume genauso passend einzurichten: Viel Vintage selbstverständlich, wie die übernommene Regalwand mit aufgehängten, kleinen Kommoden und  die tiefen Sessel.



Im großen Wohnzimmer mit anschließenden Esszimmer verlegten die Hausherren - für meine Begriffe unangenehme - Steinboden: Kleine, helle Flusskiesel fein säuberlich in Zement eingelassen. Nichts für Sockenläufer-Fanatiker - außer sie lieben den Schmerz wie über Nagelbretter laufende Fakire!
Der helle Boden bietet aber Raum für die dunklen Möbel im großen Raum wie zum Beispiel die filigranen Metallstühlen am einladenden Esstisch. Zudem nimmt die Hellgkeit des Bodens die dunkle Wucht der belassenen Holzdecken.

Aufregend an dem Esszimmer ist neben den aufgestapelten Teakholz-Lautsprechern das weiße Sideboard mit seiner markanten Oberfläche...


... das so gut den Hausherren gefiel, dass es gleich im Schlafzimmer nochmals mit einem Schrank kombiniert wurde: "Lane Units" sind mir zwar vollkommen unbekannt, aber sie wirken wohl nur in diesem Schneeweiss so gut. Würden diese Kommoden in schmierigen Dunkelbraun in einem Zimmer stehen, ich würde keinen Blick ihnen schenken.

Im Übrigen schon aufgefallen? Während im Esszimmer eine cognacfarbene Wand das Weiß leuchten ließ, ist es im Schlafzimmer eine Piero Fornasetti Tapete. Und die schwarzweißen  Gesichter von Piero Fornasetti sowie die Sonnen von Alexander Girard haben es den Beiden angetan.
Wunderschön finde ich die Tagesdecke mit dem Orla Kiely Blattmuster in einfach tollen Farben - ein Hingucker zum Reinschmeissen und Wohlfühlen!





Die Küche wurde mit neuen Formica- Blenden (amerikanisches Resopal) in der gleichen traumhaften Farbwahl verschönert: Apfelgrün, Maisgelb, Eisblau, Schneeweiss und Lichtgrau sorgen für einen appetitlichen Anblick!
Im Übrigen wurde hier wie im Schlafzimmer die dunkle Beize der Holzdecken abgeschliffen - eine mühevolle, aber lohnenswerte Arbeit, denn so eine dunkle Decke kann einen ganz schön erdrücken.








Und dazu werden keine Designklassiker kombiniert, sondern einfache Geflechtssessel des schwedischen Möbelhauses - ich zieh den Hut. Die meisten hätten jetzt zum Eames Chair gegriffen, Chris und Stephen Harris-Smith nehmen günstige Stühle und kombinieren diese lustig mit den Sonnen-Gesichtern von Alexander Girard als Teppich, Kissen und Bilder. Lebensfroher Mix.