Wie verwandelt man ein schlichtes altes Haus in eine moderne Gallerie? Diese Frage stellt sich das Antwerpener Paar Veerle Wenes and Bob Christiaens angesichts der Zusammenlegung eines Hauses aus dem 19. Jahrhundert mit wesentlich jüngeren Anbau aus den 70er Jahren. Da die zu integrierende moderne Kunst recht farbkräftig auffällt, wählt der Architekt Bart Lens Weiß als neutralen Hintergrund und setzt mit farbigen "Brüchen" die Zimmer in Szene ...
... ohne jedoch das Alte in den Hintergrund zu drängen: Ob alte Türen und Treppen oder das uralte Pavé des Hofes zwischen Altbau und 70er Jahre Anbau – alles wird in die neugeschaffene Verbindung integriert. Wobei die Kunst durchaus ihre Plätzchen nicht nur auf Podesten, sondern auch auf gallerieartigen Ausbuchtungen bekommt als gewollte Hingucker!
Ebenfalls im neuen Zwischenbau mit seinen gläsernen Türen ist die neue Küche, die charmant den Spagat zwischen Minimalismus und Historismus vor allem durch die verbindende Wandfarbe im Blaugrauton schafft. Vor dieser trumpft der in gelb gestrichene Holzsessel einladend, sich hinzusetzen und beim Kochen zu zuschauen.
Im Altbau wurde die urtümlichen Pflastersteine des Eingangs und der Stallungen ebenso wie die hohe Decke liebevoll aufgearbeitet. Auch hier passt der sanft blaugraue Ton der Wandfarbe zur rötlichen Pflasterung; der reizvolle Farbkontrast wird im im Maarten Van Severen Ledersessel und dem anthrazitgrauen FLEXFORM Sofa betont.
Die Eigenwilligkeit der modernen Einrichtung wird getoppt im Badezimmer: Um die Raumhöhe besser auszunutzen wurden Schubladenkomoden ohne Füße und Regale in die Höhe gestapelt. Um der wilde Ordnung Einheit zu gebieten, erstrahlen alle Schubladen und Regal in schlichtem Weiß. Eine fantastische Idee – auch wenn man nie an die obere Schublade gelangen wird. Oder sehen Sie irgendwo eine Leiter? Kunst halt. Weitere Bilder diesen andersartigen Antwerpener Einrichtung zwischen altem Haus-Bestand und modernem Design sind auf
Dwell zu finden.