Freitag, 27. Juni 2014
Leben in einer Muschel - japanische Geborgenheit in der Natur
Entgegen der japanischen Gepflogenheit ein Ferienhaus bzw. Wochenendhaus aufgrund seiner seltenen und kurzen Aufenthalte recht einfach, meist spartanisch einzurichten, setzt das in Tokyo ansässiger Architekturbüro Artechnic moderne Architektur in Verbindung mit raffinierter Haustechnik. Oder anders gesagt, auf die Geborgenheit einer Muschel:
Denn statt einfach in Winkeln zu bauen, konstuiert Artechnic eine organische Form aus weißgestrichenen Betonschalen. Ganz im Stile des brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer, den der japanische Architekt Kotaro ide selbstverständlich nicht erwähnt. Vielmehr fabuliert er, dass die "Muschel sich an die umgebende Natur anpasst". Eher sieht das auffällige Haus aus, als ob ein Ufo aus einem Space Age / Atomic Age Design Film der 1960er Jahre gelandet ist!
Wie lässt sich das Haus am leichtesten beschreiben: Man nehme eine Betonröhre, plätte sie und schneide sie schräg – entlang der Rollung einer Toilettenpapierrolle – auf. Und diese Form stelle man mit einem Baum als Spiegelachse auf. Verstanden? Nein? Macht nichts ...
Die hohen Fenster lassen das Innere mit dem Äußeren fließen, der Holzboden geht in gleicher Richtung von der Terrasse in den Wohnraum über. Lediglich der Fugenabstand variiert. Zudem sorgen runde Deckenluken für genügend Licht innen. Passend zum Space Age Design der Außenhülle wurde das Haus innen mit ausgeklügelter LED Lichttechnik ausgestattet, die die Möbel nahezu schweben lassen.
Statt innen auch auf organische Formen zu setzen, richtet Artechnic das Muschel-Haus mit polygonalen Einrichtungsstücken ein, wobei der Blick stets auf den Garten gerichtet ist. Und der Garten besteht pflegeleicht aus den Resten des ursprünglichen Waldes. Wer will schon in seiner Freizeit nur im Garten herumackern???
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