Schattenspiel im Paisley Muster



Zauberhaft in seiner Bauart und dem hieraus resultierenden Schattenspiel: Der spanische Designer Luis Eslava konstruiert diesen "Paisley" Raumteiler aus gebogenem Schichtholz in Kirschholz-Rahmen für LZF Lamps. Ein Paravent-Segment (90 cm breit und 2m hoch) umfasst eine Welle mit jeweils zwei Muscheln randlich übereinander gelagert.

Garnelenhaft grazil: Shrimp Sessel von Cor



Der Nachfolger vom Eames Lounge Chair? Meine lieben Herren Jehs+Laub, ist das nicht ein bisschen zu hoch gegriffen? Gut, die Form erinnert an den Designklassiker von Ray und Charles Eames, der es aufgrund seiner Popularität schon auf eine amerikanische Briefmarke es gebracht hat. Bleiben wir realistisch: Der "Shrimp" Sessel von Cor ist ein schickes Lounge-Möbelstück in guter alter Cor-Tradition. Die drei Segmente als Außenschalen mit ihrer weichen, aber nicht aufgesetzten Polsterung versprechen ein wunderbares Sitzgefühl - reinfallen und nie wieder aufstehen! Vorteilhaft sind die von Jehs+Laub erdachten Gestelle, die beim Sessel wie Pouf als Viererkreuz in gleicher Einheit glänzen. Ein Ärgernis beim Fünferkreuz des Eames Lounge Chair, der auch erst von Ray und Charles Eames als schicker Vierer erdacht wurde, aber dann durch gesetzlich Auflagen und Sichertheitsgedöns zum Fünfer wurde: Wer kann schon einen solchen Sessel durch bloßes Sitzen zum Umkippen bewegen?


In der schwarzen Version glänzt der "Shrimp" Sessel von Cor mit seinem Chromkreuz - ein klarer Favorit gegenüber dem empfindlicheren, weißen Fernsehsessel. Weiterer Vorteil: Selbst die Kombination von "Shrimp" Sessel und Pouf wird von Cor weitaus günstiger angeboten als der Designklassiker. Zuschlagen, weil er sieht echt schmuck aus!

Caixa Sideboard von Miniforms für den erlesenen Musikgenuss



Und ich dachte immer, die alte Musiktruhe hätte ausgedient: Der Italienier Paolo Cappello versucht mich nun zu überzeugen, dass es immer noch wesentlich für einen Musikfreund ist, eine vernünftige Musikanlage in Schrank-Format im Wohnzimmer zu besitzen. Das "Caixa" Sideboard von Miniforms ist aus einer Nebenbeschäftigung entstanden: Paolo Cappello schreibt nebenbei eine Design-Rubrik für die Musikzeitschrift "Rolling Stone" und durch die Beschäftigung mit dem audiophilen Metier konstruierte er eine neumodische Musikanlage. Praktisch als Sideboard ohne Schnickschnack, aber mit zwei Lautsprechern seitlich ausgestattet, die auch - bitteschön - sichtbar bleiben. Neben der klaren, an das 60er Jahre Design angelehnten Form überzeugt das Caixa Sideboard von Miniforms vor allem mit seiner technischen Ausstattung:


Ob Fernseher oder Computer, jedweder mp3-Player und diverse Smartphones - alles lässt sich problemlos anschließen, um über die Lautsprecher in anständiger Lautstärke abgespielt werden. Ob der junge Mann aufgrund seiner Beschäftigung beim - ich sage mal frech - "Altherren"- Magazin "Rolling Stone" an den Anschluss eines Plattenspielers gedacht hat, wage ich jedoch zu bezweifeln. Aber so neumodische Plattenspieler mit USB-Anschluss kann man bestimmt an dieser Musikanlage irgendwie verbasteln - echte Musiknerds schaffen alles, wenn sie Musik vernünftig hören wollen!

Mir persönlich würde jedoch diese "Bedienungsanlage" auf der Oberfläche etwas zu "billig" erscheinen für den formalen Design-Ansatz. Aber da Paolo Cappello eher nützlich als dekorativ denkt, muss man über diese Kleinigkeit am "Caixa" Sideboard von Miniforms wohl geflissentlich hinwegsehen.

Auffallende Wandgestaltung zur Individualisierung


Bedruckte Wände kennen wir ja - auch wenn diese Wand im marokkanischen Schablonenmuster von Martyn Lawrence-Bullard (Foto Tim Street-Porter) recht hübsch bepinselt wurde. Spannender wird es, wenn über den üblichen Hausgebrauch Farbe an den Wänden angelegt wird - wie das schmucke Buch "Walls: The Best of Decorative Treatments" von Florence de Dampierre, Rizzoli Verlag, zeigt:


Der französische Maler und Dekorateur Paulin Paris gestaltete ein Wohnzimmer in knalligem Rot, an dessen Wänden feinste Illusionsmalerei verwirrt: Hängt hier nun ein Gemälde, steht dort ein Kamin (Foto Tim Street-Porter)?



Schon Le Corbusier gestaltete trotz seines ansonsten recht minimalistischen Anspruches Wände recht farbig (Foto Pieter Estersohn). Ein Anporn für alle, die es künstlerisch sonst nur auf der üblichen kleinen Leinwand versuchen...


Verblüffend wird es, wenn man sich es leisten kann, einen guten Maler wie der Designer Peter Dunham (Foto Tim Street-Porter) zu beschäftigen und ganz im alten, fast schon antiken Stil, Fresken an die Wand zu malen. Denn wer hat schon das Glück in einem alten Haus, solch schicke alte Wandgemälde zu finden?

Holz in der Küche - der Verkaufsschlager!




Es ist recht auffällig, das gerade Anbieter minimalistischer, meist weißer Ambiente-Produkte in ihrer Werbung auf warmes Holz zurückgreifen: Rosenthal bei seiner Vorstellung der neuen "Format"-Reihe von Christophe de la Fontaine genauso wie Siematic bei seinen Küchen. Das eigentlich zu Verkaufende, also das Beworbene, tritt in seiner Hingucker-Eigenschaft zurück, um dem natürlichen Holz das nun beliebte "Authenzitätsspiel" zu gewähren. Und wenn wir ehrlich sind, viele von uns lieben diese alten Holzsachen in der Küche! Und wenn wir noch ehrlicher sind: Diese hölzernen Küchenutensilien sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind auch "sauberer" beim Kochen als der vielgerühmte Plastiklöffel, obwohl seine Oberfläche so rau erscheint.

Raffiniertes Versteckspiel auf kleinstem Platz


Was tun, wenn der Platz knapp ist, die Lage der Wohnung aber verführerisch bzw. das Geld nicht reicht, um sich Luxus zu erlauben? Man muss erfinderisch werden. Das australische Paar Rosa and Robert Garneau lässt jedes Möbelstück mobil werden: Das Sofa und die Sitzbänke auf Rollen, Rollcontainer, das Doppelbett zum Hochklappen. So weit kann jeder folgen.