Dass Architektur sich den klimatischen und gesellschaftlichen Bedingungen anpassen muss, steht außer Frage. So steht dieses Stadthaus in Singapur und seine atemberaubende Sanierung für tropisches Klima – und fast alles ist nicht in unseren gemäßigteren Zonen umsetzbar. Aber ein Einblick lohnt sich dennoch:
Vom ursprünglichen Stadthaus konnte nur die vordere Außenfassade erhalten bleiben, die innere Holzkonstruktion und der Dachstuhl saugten schon länger die tropischen Feuchtigkeit auf und fielen passend zum Zeitpunkt des Hauskaufes in sich zusammen. Zeit für eine neue Konstruktion hinter alter Fassade:
Die Rückseite verrät den geradlinigen Neubau mit zurückgesetzter Aufstockung, um mehr Wohnraum zu erhalten. Schmal in seiner Form griffen die Architekten zu einer ungewöhnlichen Maßnahme und öffneten den Dachstuhl, sodass nicht nur Licht sondern auch warmer tropischer Regen ins Wohninnere fällt.
Vorhänge schützen vor Regen und Einblicke in die offenen, mit klarem Glasgeländer abgegrenzten Etagen: Aber ob jeder hier gerne zur Toilette geht, wagen wir zu bezweifeln. Schließlich geht von hier direkt der Blick zu untersten Etage – zum offenen Esszimmer:
Speisen unter freiem Himmel erfährt in Singapur eine gänzlich neue Dimension! Wetterfestes Holz als Tisch und Bänke, polierter Betonboden und Fassadenputz an der Wand halten die täglichen Rengenschauer bestens durch.
Eine über die Länge verlaufende Küche offenbart alle Wünsche dem Koch – selbst wenn man auf die Leiter steigen muss, um an Vorrat oder Küchenutensilien zu kommen.
Nur am Eingang behält das ansonsten sehr modern und geradlinig sanierte Haus seinen ursprünglichen Charme: Ein aufwändig geschnitzter Paravent und etwas Tuch verhindern den ungezügelten Blick von der Haustür gleich ins Wohnzimmer. Und schirmt ganz nebenbei auch die famose Wendeltreppe ab. Weitere Bilder dieses Hauses in Singapur sind bei
Dwell zu sehen.