Immer diese altbackenen Gardinen, schwere Vorhänge als Staubfänger! Wem Gardinen und Vorhänge ein Graus sind, wird sich mit dieser Idee anfreunden, vor allem, wenn die Aussicht aus dem Fenster nicht gerade berauschend ist oder man lästige, eben ständig beobachtende Nachbarn hat. Und die kennt jeder! Besonders wenn das Fenster Gardinen-los am Abend in Beleuchtung aufflammt, wird jedes Interesse der Nachbarn sofort geweckt. Es wird geschaut und geglotzt, was das Zeug hält, obwohl man nun ja doch nicht sich mit irgendwelchen Filmgrößen rein von der Statur annähernd messen möchte. Aber das Interesse weckt man trotzdem! Also Vorhänge! Staubfänger! Oder die Jalousien schließen und wie in einem Gefängnis sitzen. Oder man wählt eine zweideimensionale Skulptur, die zugleich den Raum beherrscht und doch Licht durch die Schlitze lässt, wie oben zu sehen. Entweder man kauft sich wirklich Kunst oder man nehme ein ausrangiertes Gartentor und verziert es mit frisch rankenden Grün. Eine andere Möglichkeit sind ausrangierte Fenster mit alten, farbigen Gläsern: Sie verzerren derart den Durchblick, dass sie wie eine Gardine wirken. Falls man doch mal einen Blik hinaus werfen möchte, wird einfach das vorgesetzte alte Fenster geöffnet wie Vorhänge.
Manchmal ist man ja vom Pech verfolgt: Dann geht ausgrechnet eine Fliese des Lieblingsfries in dem antiken Büffetschrank kaputt, weil einfach der Klebstoff der alten Kachel mehr halten will. Oder der Bohrer rutscht im Bad aus und statt sich über einen neuen Haken fürs Handtuch zu freuen, ärgert man sich über den Verlust eines durchgehenden Frieses. Und man kann nicht weggucken: Das Auge bleibt jedesmal an der Macke hängen, ob man will oder nicht. Alles gute Zureden hilft nicht.
Nun gibt es aber eine Hilfe aus Hamburg: Der Fliesenhandel Schittek hat eine riesengroße Sammlung an alten Fliesen - von der antiken Jugenstil-Kachel bis zur wieder aufgelegten neuen blauen Seemansgarn-Fliese, die vor allem im Norden Deutschlands viel in der Küche verbaute wurde. Wie geht man vor: Man schickt Reste der kaputten Kachel an den Fliesenhandel Schittek und die schauen nach, ob eine ähnliche Fliese auf Lager ist. Falls notwendig kann die Fliese nach dem alten Modell geformt und nachgebrannt werden. Also Aufhören mit allen Vorwürfen und eine neu-alte Kachel bestellen. Oder das hauseigene Museum in Hamburg-Sinstorf besuchen und staunen.
Ob im puristisch modernen Heim oder im gediegenen Landhaus - ein Medaillonstuhl passt immer! Erstens ist der Sitzkomfort einfach grandios, weil die Rückenlehne ebenso wie die Sitzfläche bequem gepolstert ist. Zweitens ist selbst als Einzelstück ein solcher Louis-quinze Stuhl nicht zu sehr verspielt. Es kommt auf den Stoff an!
In schlichtem Weiß gepolstert spielt die Linie des Holzgestells die größte Rolle, vor allem je dunkler das Holz gebeizt oder lackiert ist. In Schwarz-Weiß gehalten wird der Stuhl fast zweidimensional. Angepasst an die Einrichtung wird ein Medaillonstuhl, wenn er in der gleiche Farbe, möglichst im gleichen Stoff der bestimmenden Polstergarnitur oder Vorhänge gehalten wird. Im übrigen kann ein starkes, farbiges Muster auch Möbel in verschiedenen Stilen perfekt in ein Zusammenspiel führen. Was aber macht man, wenn a) nicht mehr der Stoff gefällt, b) die Federung durch den Stoff sticht?
Aufpolstern heißt das Stichwort! Wer selbst zur Hand greifen möchte, sollte sich unbedingt den Blogbeitrag von Designsponge anschauen, in dem Schritt für Schritt das schwierige Aupolsterung mit einer Sitzfederung erklärt wird. Allen anderen, denen es zu schwer erscheint, sei ein guter Polsterer in der Nähe enpfohlen oder gleich zu einem neumodischen Medaillonstuhl zu greifen, den
Louis Ghost Stuhl von Kartell.
65.000 Silberlinge! Eine unvorstellbare Menge an CDs! Die französische Künstlerin Elise Morin und der Architekt Clémence Eliard installierten diese Unmenge an Silberlingen auf einer Fläche von 500qm in der “Halle d’Aubervilliers” in Paris. Die faszinierend glitzernde Ausstellung "WasteLandscape" ist noch bis zum 11. September 2011 zu besichtigen.
Grund für diese ungewöhnliche Installation ist, dass die CD aus dem Alltag nach ihrem kurzen, aber heftigen Auftritt von rund 35 Jahren verschwindet. Musik wird heute lieber auf MP3-Player, Daten überschreibbar auf Festplatten oder USB-Sticks gespeichert. Da die Compact Disc vorwiegend aus Erdöl abgemischt mit Seltenen Erden hergestellt und somit recht toxischer Abfall nach der Nutzung wird, befanden Elise Morin und Clémence Eliard, dass es besser wäre, sie in ein Kunstwerk zu verwandeln.
Und wie kommt man an rund 65.000 Silberlinge? Man sammelt im Bekannten- und Freundeskreis - 8000 CDs kommen zustande. Aber den Riesenbatzen - fast 60.000 CDs - erhält man von einem Musik-Giganten: Universal Music gibt nicht verkaufte und somit wohl wirtschaftlich gesehen unverkäufliche CDs für dieses Kunstwerk ab. Man kann also frecherweise sagen, dass Musikliebhaber in der ganzen Welt, die über Jahre die stets überteuerten Musik-CDs kauften, dieses Kunstwerk "WasteLandscape" in Paris mitgesponsort haben...
Kleines Filmchen von Elise Morin und Clémence Eliard über den Aufbau der Ausstellung "WasteLandscape".
"Mut zur Tapete" wäre auch ein gutes Motto gewesen, aber die Entwürfe des Wiener Goldschmied, Bildhauer und Designer Thomas Zeitlberger für Marburg Wallcoverings übertreffen eigentlich schon das Wort "Tapete". Denn hier wird kein wiederkehrendes Muster an die Wand geklatscht, sondern ein überdimensioniertes Gemälde an die Wand wie hier das barock verspielte und doch poppige "Nepenthes" gezeichnet.
Gewöhnlich sind Lautsprecher riesengroße, schwarze Kisten, die schlimmstenfalls an aufrecht stehende Särge erinnern. Nur in seltenen Fällen verstecken sich die Boxen elegant in einem Regal oder unauffällig neben der Kommode mit der installierten Musikanlage. Wem die technischen Geräte zu auffallend sind, der sollte diesen Trick anwenden: Oder sieht jemand auf dem obigen Foto beim ersten Blick einen Lautsprecher?
Viele Boxen sind mit einer abnehmbaren Abdeckung ausgestattet: ein feiner Rahmen, der sich leicht vom Gehäuse abziehen lässt. Nun kann einerseits der Korpus in gewünschter Farbe mit Acrylfarbe lackiert werden, andererseits der Rahmen mit einem neuen Stoff bezogen werden. Aber bitte keinen schweren Vorhangstoff oder dicken Bettbezug nehmen. Für die Boxen-Abdeckung sollten feine, dünne Tücher verwendet werden, z. B. Seidentücher. Man muss ein wenig noch durch den Stoff durchsehen können, also die eingebauten Lautsprecher erkennen können. Sonst wird der Klang einfach zu dumpf! So aufgefrischt, können die Boxen wieder ins Wohnzimmer und brauchen auch keine neuen, modisch viel zu kleinen Lautsprecher fürchten, die meist eh ja mehr versprechen als sie klangtechnisch dann einhalten!
TeenageWasteland.de präsentiert in diesem Blog Ideen für ein nachhaltigeres Leben – von Second-Hand über Upcycling bis hin zum Selbermachen. Nachhaltigkeit ist das To-Do – im Haus und Garten, in der Einrichtung von Möbel über Leuchten bis hin zu Böden und Wänden. Kurzum weniger kaufen, weniger verschwenden, Ressourcen effektiv nutzen. Raus aus dem Hamsterrad der Traditionen und Pflichten, hin zu mehr Leben, Freude und Liebe. Verschwendet täglich ein Lachen!