Designklassiker langweilig inszeniert



Da hat man ein fantastisches Haus in Sydney, Australien, zwar nur eine Handbreit Grundstück, dafür aber genügend Grün, um sich nicht hinter Gardinen zu verbarrikadieren und wie richtet man sich ein? Weiße Wände und Designklassiker. Gut schon besser als so manches Haus neureicher Schnösel in Deutschland...

Kunst als Hingucker - der Hintergrund macht´s!



Kunst in die Wohnräume sollte das neue Motto heißen, denn hier guckt jeder, der nicht ein ausgezeichneter Katzen-Liebhaber ist, sofort auf das riesengroße Gemälde: Eine einladende Runde voll trinkender, laut quatschender und leise tuschelnder Freunde und Bekannte als nette Begleitung zum realen Essen! Und ist die Vase nun real oder doch nur im Gemälde? Einfach genial, dieser Schachzug von Camille Moulders, so dass das australische Magazin House & Garden dieses Esszimmer zu den 50 Räumen 2011 zählt. Wäre jetzt noch die Wand anstatt in Reinweiß in dunklem Grauton, der Tisch in strahlendem Weiß - es wäre wohl dann einfach zu perfekt, aber das Gemälde würde umso mehr leuchten wie bei diesem Beispiel:


Auch hier ist der Wandbehang der Hingucker - die rote Treppe verführte, den Raum mit weiteren rötlichen Accessoires zu bestücken. Können Sie sich vorstellen, diesen Raum statt der warmgrauen Wände in Reinweiß gestrichen zu sehen? Die Wirkung des Bildes würde verflachen, da der Rot-Weiß-Kontrast des Bildes keinen dunklen Hintergrund zum Spielen hätte. Das Weiß der Wände würde sozusagen den gewählten Hingucker überblenden. Und als weiteres Spiel sind in diesem Raum die Leuchten, auch die "Ufos" von Louis Poulsen, in warmen Gelb gehalten - einfach geschmackvoll! Für mich definitiv ein Raum des Jahres, auch wenn ich leider nicht mehr weiß woher ich dieses Bild habe...

Dunkelkammer oder Höhle?



Es ist ein zweischneidiges Spiel: dunkle Räume. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Dunkle Räume strahlen eine gewisse Intimität aus. Während die einen diese Intimität mit Geborgenheit übersetzen, fühlen sich andere wie in einer Höhle.


Kombiniert mit warmen Holz und cognacfarbenem Leder wird der wärmende Aspekt eines dunklen Raumes unterstützt. Zu bedenken ist, dass die Dubkelheit meist mehr Licht einfordert: Große Fenster sind hilfreich, Leuchten mit warmer Lichtintensität sollten bevorzugt werden.

Cruxflux mit Zipper - ein soziales Sofa!



Was für ein erfrischendes Design! Nicht nur abgestimmt in einer fantastischen Farbauswahl präsentiert sich dieses Sofa in Liegeposition. Cruxflux nennt sich das Designer-Team und Hersteller in einem, das sich diese schmucke Couch-Kombination einfallen ließ und auf der gerade gelaufenen Messe im spanischen Valencia vorstellte. Ein soziales Möbelstück nennt Cruxflux seine Erfindung: Schließlich kann an riesengroßen Reißverschlüssen die Sessel zusammen- oder auseinander "gezippt" werden. Kann man sich gut leiden, wird man die Kuschelvariante der Couch wählen, ist man sich mehr uneinig zum einzelnen und somit separierten Sessel tendieren.

Nostalgisch mit Evoke Radio



Einfach hübsch nostalgisch: Seit sich Henry Kloss mit seinem Tivoli Model One Radio Freunde unter Design-Liebhabern gemacht hat, sprießen immer neue Kreationen an Radioempfängern aus dem Boden. Dieses entzückende Radio hört auf den Namen Evoke, ein Digital- und UKW Radio mit Senderspeicherplätze und Weckfunktion, lesbarer Anzeige und vieles mehr als sein Vorbild aus den 1950er Jahren, das Akkord Pinguin Transistorradio. Schon das Wort Transistor ist veraltet, obwohl es ja auch gerade mal 50 Jahre her ist, das Transistorradios die guten alten Röhrenradios ablösten.


Besonders hübsch werden die Evoke Radios durch das Orla Kiely Muster: Die bekannte Modedesignerin Orla Kiely liebt klare grafische Muster in sanfter Farbabstimmung. So erhält die moderne Technik ein nostalgisches Kleidchen, auf dass sich jedes radio in unseren vier Wänden wohlfühlt. Weitere Informationen bei Pure.

Mobile - der letzte Schliff im Midcentury Design



Es gab in den 1940er bis 60er Jahre keinen Raum, der nicht in einer Ecke ein knallbuntes Mobile hängen hatte - sozusagen ein Muss. Heute sind leider Mobiles zu einem recht kitschigen Wohnaccessoires verkommen - quietschbunte Vögelchen treffen auf künstliche Rosen. Oder sie sind ein reines Kinderspielzeug zur Belustigung der Kleinen. Aber so hat der amerikanische Bildhauer Alexander Calder (1898-1976) sich nicht vorgestellt, dass seine elegante Erfindung missbraucht wird: Seine Mobile sind Kunstwerke, die selbst Peggy Guggenheim ausstellte, und keine billige Augenwischerei!