Eames Designklassiker in stilsicherer Umgebung

Designklassiker: Eames Chair kombiniert mit Coffee Table von Isamu Noguchi, Vitra

Meist wandern die Augen durch designte Wohnungen mit einem Gähnen: Klar, ein Eames Longe Chair hier, ein Isamu Noguchi Coffee Table dort - es sieht bei allen gewählten Designklassikern doch nur eins aus: wie zufällig ohne Sinn und Verstand zusammengewürfelt. Und das bei Leutchen, von denen man denkt, die müssen es doch können. Klar kann solch ein Mix der Designklassiker auch eine gewisse Anziehungskraft ausüben, aber bei den meisten wirkt es einfach nur mühsam. Anziehend wirkt dieses Wohnzimmer, vorgestellt in der schwedischen Skona Hem Zeitung. (Ja, ja, die Skandinavier haben schon Geschmack!) Zwei hölzerne Eames Chair Sesselchen mit prominenter heller Kante, die einfach umwerfend die typische Form der Eames Chairs zeigt, wird kombiniert mit einem Isamu Noguchi Coffee Table, mal nicht im langweiligen Schwarz, sondern passend zu den Sesseln und Regal in - ich sage mal - Nussbaum. Dahinter breitet sich ein grünes Sofa in seiner bequemen Breite aus. Süß an der Couch von Hella Jongerius sind die bunten Polsterknöpfe: Kinder spielen alszu gerne daran, drehen, was das Zeug hält. Aber wir können versichern, der Schweizer Hersteller Vitra näht vernünftig fest! Hinter der Sitzgruppe von Vitra ist eine offene Küche in Poggenpohl typischen Weiß und Anthrazitgrau. Zur ruhigen Küche mit schwarzen Skuplturen auf den Schränken gesellt sich neben der Vitra Sitzgruppe ein hölzernes Regal mit einer raffinierten Schräge (leider weiß ich nicht den Hersteller!). Aber dieses Grün des Hella Jongerius Sofas kombiniert mit Vitra Designklassikern in einer Holzfarbe vor nüchtern zurücktretend Hintergrund, ergibt eine stilsichere Einheit! Mein Fall ist zwar nicht die Backsteinwand (Spinnen lieben sie!), aber für viele ist sie Ausdruck von Heimeligkeit wie ein lodernder Kamin!

Zweidimensionale Skulpturen vor dem Fenster arrangiert


Immer diese altbackenen Gardinen, schwere Vorhänge als Staubfänger! Wem Gardinen und Vorhänge ein Graus sind, wird sich mit dieser Idee anfreunden, vor allem, wenn die Aussicht aus dem Fenster nicht gerade berauschend ist oder man lästige, eben ständig beobachtende Nachbarn hat. Und die kennt jeder! Besonders wenn das Fenster Gardinen-los am Abend in Beleuchtung aufflammt, wird jedes Interesse der Nachbarn sofort geweckt. Es wird geschaut und geglotzt, was das Zeug hält, obwohl man nun ja doch nicht sich mit irgendwelchen Filmgrößen rein von der Statur annähernd messen möchte. Aber das Interesse weckt man trotzdem! Also Vorhänge! Staubfänger! Oder die Jalousien schließen und wie in einem Gefängnis sitzen. Oder man wählt eine zweideimensionale Skulptur, die zugleich den Raum beherrscht und doch Licht durch die Schlitze lässt, wie oben zu sehen. Entweder man kauft sich wirklich Kunst oder man nehme ein ausrangiertes Gartentor und verziert es mit frisch rankenden Grün. Eine andere Möglichkeit sind ausrangierte Fenster mit alten, farbigen Gläsern: Sie verzerren derart den Durchblick, dass sie wie eine Gardine wirken. Falls man doch mal einen Blik hinaus werfen möchte, wird einfach das vorgesetzte alte Fenster geöffnet wie Vorhänge.

Alte Fliesen neu bestellen - Fleisenhandel Schittek macht es möglich!


Manchmal ist man ja vom Pech verfolgt: Dann geht ausgrechnet eine Fliese des Lieblingsfries in dem antiken Büffetschrank kaputt, weil einfach der Klebstoff der alten Kachel mehr halten will. Oder der Bohrer rutscht im Bad aus und statt sich über einen neuen Haken fürs Handtuch zu freuen, ärgert man sich über den Verlust  eines durchgehenden Frieses. Und man kann nicht weggucken: Das Auge bleibt jedesmal an der Macke hängen, ob man will oder nicht. Alles gute Zureden hilft nicht.
 

Nun gibt es aber eine Hilfe aus Hamburg: Der Fliesenhandel Schittek hat eine riesengroße Sammlung an alten Fliesen - von der antiken Jugenstil-Kachel bis zur wieder aufgelegten neuen blauen Seemansgarn-Fliese, die vor allem im Norden Deutschlands viel in der Küche verbaute wurde. Wie geht man vor: Man schickt Reste der kaputten Kachel an den Fliesenhandel Schittek und die schauen nach, ob eine ähnliche Fliese auf Lager ist. Falls notwendig kann die Fliese nach dem alten Modell geformt und nachgebrannt werden. Also Aufhören mit allen Vorwürfen und eine neu-alte Kachel bestellen. Oder das hauseigene Museum in Hamburg-Sinstorf besuchen und staunen.

Medaillonstuhl oder Louis-quinze Stuhl - immer ein Hingucker!


Ob im puristisch modernen Heim oder im gediegenen Landhaus - ein Medaillonstuhl passt immer! Erstens ist der Sitzkomfort einfach grandios, weil die Rückenlehne ebenso wie die Sitzfläche bequem gepolstert ist. Zweitens ist selbst als Einzelstück ein solcher Louis-quinze Stuhl nicht zu sehr verspielt. Es kommt auf den Stoff an!

In schlichtem Weiß gepolstert spielt die Linie des Holzgestells die größte Rolle, vor allem je dunkler das Holz gebeizt oder lackiert ist. In Schwarz-Weiß gehalten wird der Stuhl fast zweidimensional. Angepasst an die Einrichtung wird ein Medaillonstuhl, wenn er in der gleiche Farbe, möglichst im gleichen Stoff der bestimmenden Polstergarnitur oder Vorhänge gehalten wird. Im übrigen kann ein starkes, farbiges Muster auch Möbel in verschiedenen Stilen perfekt in ein Zusammenspiel führen. Was aber macht man, wenn a) nicht mehr der Stoff gefällt, b) die Federung durch den Stoff sticht?


Aufpolstern heißt das Stichwort! Wer selbst zur Hand greifen möchte, sollte sich unbedingt den Blogbeitrag von Designsponge anschauen, in dem Schritt für Schritt das schwierige Aupolsterung mit einer Sitzfederung erklärt wird. Allen anderen, denen es zu schwer erscheint, sei ein guter Polsterer in der Nähe enpfohlen oder gleich zu einem neumodischen Medaillonstuhl zu greifen, den

Louis Ghost Stuhl von Kartell
.

WasteLandscape - ein kunstvolles CD-Recycling in Paris


65.000 Silberlinge! Eine unvorstellbare Menge an CDs! Die französische Künstlerin Elise Morin und der Architekt Clémence Eliard installierten diese Unmenge an Silberlingen auf einer Fläche von 500qm in der “Halle d’Aubervilliers” in Paris. Die faszinierend glitzernde Ausstellung "WasteLandscape" ist noch bis zum 11. September 2011 zu besichtigen.


Grund für diese ungewöhnliche Installation ist, dass die CD aus dem Alltag nach ihrem kurzen, aber heftigen Auftritt von rund 35 Jahren verschwindet. Musik wird heute lieber auf MP3-Player, Daten überschreibbar auf Festplatten oder USB-Sticks gespeichert. Da die Compact Disc vorwiegend aus Erdöl abgemischt mit Seltenen Erden hergestellt und somit recht toxischer Abfall nach der Nutzung wird, befanden Elise Morin und Clémence Eliard, dass es besser wäre, sie in ein Kunstwerk zu verwandeln.


Und wie kommt man an rund 65.000 Silberlinge? Man sammelt im Bekannten- und Freundeskreis - 8000 CDs kommen zustande. Aber den Riesenbatzen - fast 60.000 CDs - erhält man von einem Musik-Giganten: Universal Music gibt nicht verkaufte und somit wohl wirtschaftlich gesehen unverkäufliche CDs für dieses Kunstwerk ab. Man kann also frecherweise sagen, dass Musikliebhaber in der ganzen Welt, die über Jahre die stets überteuerten Musik-CDs kauften, dieses Kunstwerk "WasteLandscape" in Paris mitgesponsort haben...


Kleines Filmchen von Elise Morin und Clémence Eliard über den Aufbau der Ausstellung "WasteLandscape".

Außergewöhnliches an die Wand!


"Mut zur Tapete" wäre auch ein gutes Motto gewesen, aber die Entwürfe des Wiener Goldschmied, Bildhauer und Designer Thomas Zeitlberger für Marburg Wallcoverings übertreffen eigentlich schon das Wort "Tapete". Denn hier wird kein wiederkehrendes Muster an die Wand geklatscht, sondern ein überdimensioniertes Gemälde an die Wand wie hier das barock verspielte und doch poppige "Nepenthes" gezeichnet.