Sonntag, 19. Oktober 2014
Haus X1 – Peter Neuferts gelungene Utopie
Als Sohn eines Bauhaus-Schülers will sich Peter Neufert im "piefigen" Nachkriegsdeutschland mit amerikanischer Moderne profilieren. 1957 startet der Architekt sein ungewöhnliches Eigenheim in Rodenkirchen, Köln, eine Betonmuschel als Dach, deren Dicke an der obersten Wölbung aus Konstruktionsgründen recht dünn ist. Unter ihr öffnet sich ein großzügiges Wohnen auf zwei Etagen...
Auf der Rückseite zeigt sich das ungewöhnliche Haus recht verschlossen. Statt Glasfront steht der Stauraum im Vordergrund, denn Peter Neufert gestaltet in dieser Rückwand nicht nur mehrere Schränke, sondern auch die schicke Unterbringung der Mülltonnen. Wenn das nur einige Hausbesitzer heute noch in Anbetracht ziehen würden! Im Übrigen bietet das tiefgezogene Dach auch einen trockenen Stellplatz fürs Auto.
Im Inneren öffnet sich nach der großzügigen Diele ein offener Wohnraum mit Galerie, die zum Schlafzimmer und früheren Kinderzimmern, heutigen Gästezimmern führt.
Dass Peter Neufert ein geselliger Mensch war, sieht man nicht nur an seinen großzügigen Sitzgelegenheiten in Extragröße im Wohnzimmer, sondern auch an seiner schmucken integrierten Bar, die den Stil der 1950er Jahre atmet, acuh wenn sie erst beim Einzug 1963 eingerichtet wurde.
Direkt an den Wohnraum schließt sich der Essbereich mit Blick auf den Pool an. Hinter der hölzernen Trennwand verbirgt sich ein raffinierter Schrank, der sowohl mittels Rollos sein Innenleben dem Essraum offeriert, als auch verschlossen hinter hölzernen Türen in der Küche zugänglich ist. Weitere Bilder und vor allem Informationen zu diesem einzigartigen Bau in Rodenkirchen sind auf Architektur und Wohnen zu finden.