Wenn Designer sich einrichten, hofft man inständig, dass sie sich der Allgemeingültigkeit zwischen Eames Chairs und IKEA anschließen, sondern einen überraschen. Und das tut der junge Designer Pietro Russo gewiss:
In der Küche seiner Berliner Wohnung überrascht ein großer Elefant als Wandgemälde aus Tapetenresten und Farbe. Er bildet in seinem Rosaton den gelungenen Ausgleich zur kargen Einrichtung der Küche. Wobei zwei Dinge auffallen: Erstens sollte man stets dreidimensional in die Höhe planen und ein Regal auch mal über der Tür platzieren. zweitens sind die kleinen Wandboards im Vordergrund aus alten Tennisschlägern gebaut …
Die Küche baut Pietro Russo aus Stahltüren mit urigen Knebeln als Griffen und einer selbstgegossenen Betonplatte, die sich im Glanz der polierten Betonbodenfläche fast spiegelt. Die graue Eintönigkeit des Betons und satiniertem Stahl heben natürliche Accessoires wie irdene Schalen auf:
Das bisschen Küchentechnik – ein Backofen – versteckt sich unter einem Hackklotz, die in die Küchenplatte integrierte Herdplatte ist für den Wok-Einsatz optimiert.
Im Wohnzimmer bleibt der Charme des Umzugs erhalten. Warum neue Tapeten ankleben, wenn der Putz mit Kleberesten so charmant wirkt? Davor glänzt das alte USM Sideboard und das interessante Messingregal umso mehr.
Das das Wohnzimmer riesig ist, aber die Berliner Wohnung keinerlei Schlafzimmer beherbergt, wird mit einem Paravent das Bett vom Wohnraum abgegrenzt. Wirkt etwas spartanisch, fast wie ein Foto aus einem alten berliner Krankenhaus der 1920er Jahre! Vielleicht liegt es ja auch an den originalen Zementfliesen der Jahrhundertwende!
Genauso spartanisch ist das Bad, dessen Duschwanne einfach in Zement gegossen wurde und somit perfekt zum steinernen Waschbecken passt:
Weitere Bilder dieser andersartigen Berliner Wohnung mit seiner gekonnten Mischung aus italienischem Designansatz und Shabby Charme bei
Pietro Russo selber!